top of page

Strategien im Kampf gegen Krebs

  • Autorenbild: Valeria Sonntag
    Valeria Sonntag
  • 16. März
  • 6 Min. Lesezeit


I. Krebszellen schwächen


Die Schwächung von Krebszellen kann durch spezielle Ernährungsweisen und bestimmte Nahrungsergänzungsmittel unterstützt werden. Hier sind einige Ansätze:


(1)  Spezielle Ernährung: Eine krebsaushungernde Ernährung betont vorwiegend pflanzliche Lebensmittel, geringe Kohlenhydrateaufnahme, hochwertige Proteine und gesunde Fette. Bestimmte Nahrungsmittel wie Blattgemüse, Beeren, Nüsse und Gewürze (z.B. Kurkuma) sind reich an Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen, die entzündungshemmend wirken und das Krebswachstum verlangsamen können.

 

(2)  Signalwegeunterbindung: Nahrungsergänzungsmittel können helfen, spezifische Signalwege zu hemmen, die das Wachstum von Krebszellen fördern. Substanzen wie Resveratrol und Quercetin zeigen potenzielle Fähigkeit, Tumorwachstum durch Hemmung von Signalwegen zu reduzieren.

 

(3)  Off-Label-Use: Der Off-Label-Use bezieht sich auf die Verwendung von Medikamenten für nicht zugelassene Indikationen. Einige Studien haben gezeigt, dass bestimmte bereits zugelassene Medikamente in Kombination mit Nahrungsergänzungsmitteln zur Behandlung von Krebs wirksam sein können. Die Einnahme sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.


Quellen:

·       Horne, B.D. et al. (2018). Nutrition and cancer: a review. Nutrition Reviews.

·       Houghton, P.J., et al. (2012). Natural products in cancer prevention and treatment. Chemotherapy.

 

II. Krebszellen abtöten


Die gezielte Abtötung von Krebszellen erfolgt durch verschiedene Therapieansätze:


(1)  Niedrig dosierte Chemotherapie: Niedrig dosierte Chemotherapie kann weniger Nebenwirkungen haben und dennoch die Krebszellen abtöten, indem sie in regelmäßigen Abständen gegeben wird, um eine kontinuierliche Wirkung zu erzielen. Sie bietet den Vorteil, dass sie die Krebszellen effektiv angreift, während sie gleichzeitig die Schädigung des gesunden Gewebes und die damit verbundenen Nebenwirkungen verringert. Durch die geringere Dosierung können Patienten oft eine bessere Lebensqualität erfahren, da sie weniger unter den typischen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwäche und Haarausfall leiden. Ein weiterer Vorteil der niedrig dosierten Chemotherapie ist die Möglichkeit eines kontinuierlichen Behandlungsansatzes, der das Risiko einer Resistenzbildung der Krebszellen verringert. Dies ermöglicht eine nachhaltigere Kontrolle des Tumorwachstums und kann die Lebensdauer des Patienten verlängern. 

Strahlentherapie: Die Strahlentherapie ist eine weit verbreitete Behandlungsmethode für verschiedene Krebsarten. Ihre Wirksamkeit hängt von der Krebsart, dem Stadium der Erkrankung und individuellen Patientenfaktoren ab. Die Strahlentherapie wird häufig in Kombination mit Operation und/oder Chemotherapie eingesetzt, insb. bei Brustkrebs, Prostatakrebs, Hirntumoren etc.

 

(2)  Immuntherapie: Diese Therapie nutzt das Immunsystem des Körpers zur Bekämpfung von Krebs. Medikamente wie Checkpoint-Inhibitoren blockieren die Mechanismen, die Tumoren vor immunologischen Angriffen schützen.

 

(3)  Hochdosierte Vitamin-C-Infusionen: Infusion mit hochdosiertem Vitamin C, kann Wasserstoffperoxid produzieren, das Krebszellen schädigen kann.

 

(4)  Artesunat-Therapie: Diese Therapie nutzt Artesunat, um Ferroptose, eine Art von Programmtod (Apoptose), in Krebszellen zu induzieren. Dies kann gegen das Tumorwachstum effektiv wirken.

 

(5)  Sonstige Wirkstoffe: Insb. Tocotrienol, ein Vitamin E-Derivat, zeigt in Studien vielversprechende Wirkungen in der Bekämpfung von Krebszellen durch antioxidative Eigenschaften. Verschiedene Studien haben die Wirksamkeit von Tocotrienol hinsichtlich seiner anti-krebsartigen Eigenschaften untersucht. Studien zeigen, dass Tocotrienol das Wachstum von Bauchspeicheldrüsenkrebs-Zellen in vitro signifikant hemmen kann. Dies geschieht durch die Induktion von Apoptose und die Hemmung der Zellproliferation. Eine Studie untersuchte die Sicherheit und Wirksamkeit von Vitamin E δ-Tocotrienol (VEDT) bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs. In der Phase-I-Studie erhielten Patienten steigende Dosen von VEDT vor der Operation. Die Ergebnisse zeigen, dass VEDT gut vertragen wurde und signifikant Apoptose in neoplastischen Zellen auslöste. Eine andere Studie legt nahe, dass Tocotrienol die Metastasenbildung (Ausbreitung von Krebszellen) bei Bauchspeicheldrüsenkrebs reduzieren kann, was für die Behandlung dieser aggressiven Krebsart von Bedeutung ist.


Quellen:

·       Kelley, S. (2019). The Role of High-Dose Vitamin C in Cancer Therapy. Journal of Cancer Therapy.

·      Klimant E, Wright H, Rubin D, Seely D, Markman M. Intravenous vitamin C in the supportive care of cancer patients: a review and rational approach. Curr Oncol. 2018 Apr; 25(2):139-148. doi: 10.3747/co.25.3790. Epub 2018 Apr 30. PMID: 29719430; PMCID: PMC5927785.

·       Ma, H., et al. (2020). Artesunate induces ferroptosis in human colorectal cancer cells. Biochemical Pharmacology.

·       Packer, L., et al. (2017). Tocotrienols: The Emerging Role of Vitamin E in Cancer Treatment. Journal of Nutrition and Cancer, 69(2), 195-205. 

·       Motevalian, M., et al. (2019). Anti-cancer effects of tocotrienols on pancreatic cancer cells: An overview. Frontiers in Pharmacology, 10, 746.

·       Springett GM, Husain K, Neuger A, Centeno B, Chen DT, Hutchinson TZ, Lush RM, Sebti S, Malafa MP. Eine Phase-I-Sicherheits-, Pharmakokin- und Pharmakodynamische präsurgeische Studie mit Vitamin E-Tocotrienol bei Patienten mit Pankreas-Dämpfel-Neoplassie. EBioMedicine 2015 Nov 14;2(12):1987-95. doi: 10.1016/j.ebiom.2015.11.025. PMID: 26844278; PMCID: PMC4703733.

 

III. Stärkung des Immunsystems


Ein starkes Immunsystem ist langfristig entscheidend im Kampf gegen Krebs und für die Stabilität der Krebsfreiheit. Wesentliche Einflussfaktoren sind:


(1)  Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien ist, unterstützt das Immunsystem. Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Knoblauch, Ingwer und Beeren stärken die Abwehrkräfte.

 

(2)  Nahrungsergänzungsmittel u.U.: Supplemente wie Vitamin D und Probiotika können die Immunantwort verbessern und das Wachstum von Immunzellen fördern. Im Weiteren hat Sulforaphan – eine Verbindung, die in Kreuzblütlern wie Brokkoli, Rosenkohl und Kohl vorkommt - verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften in Bezug auf das menschliche Immunsystem. Sulforaphan wirkt als starkes Antioxidans, das hilft, oxidativen Stress zu reduzieren, indem es freie Radikale neutralisiert. Dies kann das Immunsystem stärken und Zellschäden verhindern. Sulforaphan kann entzündungsfördernde Moleküle im Körper reduzieren und unterstützt die Produktion von Phase-II-Entgiftungsenzymen, die helfen, potenziell schädliche Chemikalien und Karzinogene aus dem Körper zu entfernen. Studien deuten darauf hin, dass Sulforaphan die Aktivität von Immunzellen wie Makrophagen und natürlichen Killerzellen beeinflussen kann, die eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Infektionen und im Kampf gegen Krebszellen spielen. Sulforaphan kann die Expression von Genen beeinflussen, die an der Immunantwort beteiligt sind, und so die Fähigkeit des Körpers verbessern, Infektionen zu bekämpfen. Die bisherige Forschung ist nicht abschließend und erfordert ggf. weitere Studien, um das volle Spektrum der Wirkungen von Sulforaphan auf das Immunsystem zu verstehen.


Quellen:

·       Calder, P.C. (2020). Nutrition, immunity and COVID-19. British Journal of Nutrition.

·       Tzeng, H., et al. (2018). Dietary approaches to boost the immune system. Annals of Nutrition & Metabolism.

·       Zhang Y, et al. (2010). Sulforaphane, a dietary component of broccoli/broccoli sprouts, inhibits breast cancer stem cells.

·       Heiss E, et al. (2001). Anti-inflammatory effects of sulforaphane: Inhibition of NF-kappaB pathway.

·       Tarozzi A, et al. (2009). Sulforaphane as a potential protective phytochemical against neurodegenerative diseases.

·       Wu L, et al. (2004). Effects of sulforaphane on blood pressure and vascular function.


IV. Sport während und nach der Krebserkrankung


Sport und Bewegung haben sich als wichtige Bestandteile in der Unterstützung von Krebspatienten etabliert. Moderater Sport kann nicht nur während der Therapie, sondern auch in der Nachsorge von Krebserkrankungen erheblich zum Wohlbefinden und zur Genesung beitragen. Durch die Integration von Sport in den Alltag von Krebspatienten kann eine Vielzahl von positiven Effekten erzielt werden, die sowohl die Therapie unterstützen als auch die langfristige Gesundheit fördern.

 

(1)  Verbesserung der Lebensqualität: Studien zeigen, dass regelmäßige körperliche Aktivität die Lebensqualität von Krebspatienten verbessern kann. Dazu zählen Aspekte wie physisches Wohlbefinden, emotionale Stabilität und soziale Interaktion.

 

(2)  Reduktion von Nebenwirkungen: Moderater Sport kann helfen, Nebenwirkungen der Krebsbehandlung wie Müdigkeit, Übelkeit und Schmerzen zu reduzieren.

 

(3)  Unterstützung des Immunsystems: Sport kann das Immunsystem stärken und somit den Körper bei der Bekämpfung der Krankheit unterstützen.

 

(4)  Rückfallprävention: Regelmäßige Bewegung kann das Risiko eines Rückfalls reduzieren. Studien haben gezeigt, dass körperlich aktive Menschen ein geringeres Risiko haben, dass der Krebs zurückkehrt.

 

(5)  Langfristige Gesundheit: Sport unterstützt die allgemeine Gesundheit und kann das Risiko für andere chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes senken.

 

(6)  Psychische Gesundheit: Sport hilft, Stress abzubauen, depressive Symptome zu reduzieren und das Selbstwertgefühl zu steigern, was besonders nach einer belastenden Krankheit wichtig ist.


Bevor mit einem Sportprogramm begonnen wird, sollten Patienten ihren Arzt konsultieren, um individuelle Empfehlungen zu erhalten.


Aktivitäten wie zügiges Gehen, Radfahren oder Schwimmen sind empfehlenswert. Die Intensität sollte so gewählt werden, dass sie den Körper fordert, aber nicht überanstrengt.


Mindestens 150 Minuten moderate Aktivität pro Woche werden empfohlen, aufgeteilt auf mehrere Tage.

 

Quellen:

·       Schmitz, K. H., et al. (2010). Exercise and cancer survivorship: impact on cancer-specific outcomes. CA: A Cancer Journal for Clinicians, 60(5), 339-367.

·       Courneya, K. S., & Friedenreich, C. M. (2011). Physical activity and cancer: An introduction to the volume. Recent Results in Cancer Research, 186, 1-10.

·       Speck, R. M., et al. (2010). An update of controlled physical activity trials in cancer survivors: a systematic review and meta-analysis. Journal of Cancer Survivorship, 4(2), 87-100.


V. Vorteile einer Operation bei Krebs und Gefahr eines Rezidivs

 

Eine Operation ist eine der primären Behandlungsoptionen bei operablem Krebs und kann mehrere Vorteile bieten:


(1)  Entfernung des Tumors: Eine Operation ermöglicht die vollständige oder teilweise Entfernung des Tumors, was die Tumorlast im Körper reduziert und die Heilungschancen erhöht.

 

(2)  Linderung von Symptomen: Durch die Entfernung eines Tumors können Symptome wie Schmerzen, Druck oder Funktionsstörungen gelindert werden.

 

(3)  Stadienbestimmung: Während der Operation kann eine genauere Bestimmung des Krebsstadiums und Krebsphysiologie erfolgen, was die weitere Behandlung und Prognose verbessert.

 

(4)  Vermeidung von Metastasen: Eine frühzeitige Operation kann die Ausbreitung von Krebszellen auf andere Körperteile verhindern.

 

(5)  Gefahr des Wiederauftretens von Krebs nach einer Behandlung (sog. Rezidivs):

 

·       Bei unvollständiger Tumorentfernung: Falls Krebszellen zurückbleiben, können diese

erneut wachsen und zu einem Rezidiv führen.

·       Biologische Eigenschaften des Tumors: Bestimmte aggressive Krebsarten haben eine höhere Neigung zur Rückkehr.

·       Mikrometastasen: Nicht erkannte und unbehandelte Mikrometastasen können nach der Operation wachsen und ein Rezidiv verursachen.

·       Individuelle Faktoren: Genetische Prädispositionen oder Lebensstilfaktoren können das Risiko eines Rezidivs erhöhen.

 

(6)  Rezidivvorbeugende Maßnahmen: Gesunde Ernährung, bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, Regelmäßige Bewegung, Stressmanagement, Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen, Vermeidung von Risikofaktoren, ergänzende komplementäre Therapien wie etwa Akupunktur oder Kräuterergänzungen etc.

 

Quellen:

·       National Cancer Institute (NCI). (2023). Surgery to Treat Cancer (https://www.cancer.gov/about-cancer/treatment/types/surgery).

·       Deutsche Krebsgesellschaft (https://www.krebsgesellschaft.de).

·       American Cancer Society (https://www.cancer.org).

·       National Cancer Institute (https://www.cancer.gov)

·       World Health Organization (https://www.who.int)

 
 
 

Comentários


bottom of page